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ZURÜCK AN DER RINNE!

ZURÜCK AN DER RINNE!
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Ein Gewässer, das uns nicht mehr aus dem Kopf geht. Wie eine alte Liebe, von dem wir auch nach all den Jahren nicht loslassen können und das uns immer wieder in seinen Bann zieht. So ein Gewässer kennen wohl die meisten von uns.
Auch unser Autor Mirko Schulze hat so ein Gewässer – ein Kanalsystem in den Niederlanden. Nach über 20 Jahren der Abstinenz, in denen sich die Rinne stark veränderte, versuchte er sein Glück dieses Jahr erneut. 

atemberaubend idyllische Kanalstrecken!

Voller Erwartung fokussierte ich mein Angeln, auf ein Kanalsystem in den Niederlanden. Dieser Kanal war mir nicht unbekannt. Schon Anfang der 90er versuchte ich hier mein Glück. Nicht selten verbrachte ich diese Zeit alleine hier. Kein Brolly weit und breit und das Gefühl von Pioniergeist war geweckt. Dann kam es so, wie es kommen musste. Mit steigender Bekanntheit kamen immer mehr Angler und es waren nicht nur Angler dabei, die eine schöne Zeit an der Spundwand verbringen wollten. Es waren auch „Angler“ dabei, die statt einer Rute lieber Netze benutzten. Auch wilde Angelpartys mit Lagerfeuer und Pavillon waren keine Seltenheit mehr. Der hiesige Angelverein zog letztendlich die Handbremse. Mit Recht!
Es kamen die Verbote und damit verabschiedete ich mich von meinem geliebten Kanal.

Das lang ersehnte Wiedersehen!

Ein paar Kollegen machten mich ca. 20 Jahre später wieder neugierig auf „meinen Kanal“.
Harte Kontrollen und neue Regeln machten es den „flügellosen Kormoranen“ jetzt schwer hier zu rauben.
Abhakmatten und dezenter Wetterschutz machten das Angeln über Nacht sogar wieder möglich.

Vieles hatte sich verändert – leider sehr viel zum Negativen.

Voller Motivation machte ich mich auf den Weg zur Karpfenautobahn. Der Erwerb der Angelerlaubnis war unkompliziert und mit einer Zusatzoption waren sogar drei Ruten erlaubt. Herrlich dachte ich mir! Was ich aber nicht wusste war, dass der Kanal schon wieder missbraucht wurde. Die Locals waren sehr angefressen und beäugten jeden neuen Angler sehr kritisch. Diesmal kam der Ärger aus den eigenen Reihen. Profit wäre nur das kleinste Übel gewesen, sich aber über geltende Regeln und Gebote hinwegzusetzen ist ein absolutes No-Go. Ein Team mit Kamera und sehr professionellen Gefolge wollte das Karpfenangeln hier in Bild und Ton aufzeichnen und dabei musste auch schon mal die Vegetation weichen. Kaum war der Film online, begann der Ansturm. Dem einzelnen Angler konnte man es nicht verübeln hier zu Angeln, es lag nun mal in unserer Passion auch schon mal ein dicken Kanalkarpfen fangen zu wollen. Es war viel mehr die Rücksichtlosigkeit von ein paar Wenigen, die mal wieder einen bitteren Beigeschmack hinterließen.

Das Frühjahr stand für mich nun im Zeichen des Kanalkarpfens! Nach dem Erwerb der Angellizens begann die Suche nach dem richtigen Platz. Mit der Erfahrung aus den Anfängen entschied ich mich für einen Angelplatz, der mir schon früher einige schöne Fische ins Netz gebracht hatte.

An manchen Stellen sehr schmal und an anderen Ecken wieder sehr breit. Das Kanalsystem ist sehr vielseitig. Ich suchte mir eine breite Strecke, an der der Sog der Schiffe nicht so stark wirkte.

Es war eine Art Kreuzung. Hier stießen zwei Kanäle zusammen und dadurch tat sich eine große Wasserfläche auf. Vorbei fahrende Schiffe, die an einer geraden Kanalstrecke das Blei durch die aufkommende Strömung verziehen würden, beeinflussten die Montagen mit ihrem Sog hier nicht so stark. Die Bleie blieben also liegen und das Angeln war hier wirklich angenehmen und gerade typisch für Kanalfischen.

Die Schiffe erschweren die Angelei sehr, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Der Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein kleiner Spiegler glitt ins Netz und nach meiner Erinnerungen war das damals eher eine Ausnahme. Die dominierenden Karpfen waren nämlich eher Schuppenkarpfen.

Ein Spiegler! Früher eher eine Seltenheit…
Ein echter Kanalschuppi, der wohl schon so einiges hinter sich hat!

Ich verbrachte soviel Zeit wie es nur ging am Kanal. Eine schnelle Nacht oder mal ein paar Tage am Stück, an denen ich ständig meinen Platz wechselte und alles dafür tat, um einen der Großen an den Haken zu bekommen. 

Ich hielt mein komplettes Tackle sehr flexibel, damit ich schnell moven konnte, um die Fische zu suchen.

Neu waren für mich außerdem die Graskarpfen. Anfänglich voller Freude musste ich feststellen, dass die Mähdrescher sich recht schnell am Futterplatz einfanden. Kraftvoll und mit brachialen Fluchten zogen die Graser am anderen Ende der Schnur, aber es war halt nicht mein Zielfisch.

Die neuen Bewohner des Kanals…

Bei meiner Angelei vertraute ich auf schwere Bleie und robuste Montagen. Aus dem abriebfesten und bleikernlosen LFL machte ich den entscheidenden letzten Meter und verwendete die Metal Bolt Beads 3.0, um das Blei bei einem Hänger schnell von der Montage zu bekommen

Meine Montage bestehend aus dem LFL Material, einem Metal Bolt Bead 3.0 und einem schweren Rhomb Blei. Ich musste nicht lange warten und konnte meinen Premium Kescher schon bald unter die ersten Fische schieben.

Der Sommer nahte und ich verabschiedete mich von meiner alten Liebe. Privat war es mir nicht mehr möglich hier zu fischen und auch allgemein kam ich nicht mehr ans Wasser. Andere Verpflichtungen standen nun an und hatten oberste Priorität.

Das wird nicht der letzte Sonnenuntergang an dieser Kanalstrecke bleiben, denn ich komme wieder!

Dies sollte allerdings nicht das letzte Treffen mit der alten Rinne gewesen sein. Mit schönen Stunden im Hinterkopf und ein paar Fischen auf der SD Karte, schmiede ich schon wieder neuen Pläne.

Viel Erfolg am Wasser
Mirko

Weitere Impressionen meiner Kanalangelei!

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