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SÜDFRANKREICH: DURCH HÖHEN UND TIEFEN II

SÜDFRANKREICH: DURCH HÖHEN UND TIEFEN II
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Wer kennt es nicht: Man bereitet sich mühsam auf ein Gewässer vor, schaut sich nach geeigneten Stellen um, überlegt sich Taktiken und bastelt sich im Kopf einen perfekten Plan zusammen – doch dann kommt alles anders als man denkt! In diesem Fall hat das Wetter Thomas Keutmann und Adrian Mannhardt mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch verloren war der Urlaub damit noch lange nicht…

Ich zählte schon die Minuten und nach 90 war endlich Abpfiff und ich konnte nach Hause den restlichen Kram zusammenpacken und noch ein paar Stunden schlafen – doch denkste! Es war für mich die schlimmste Autofahrt, die ich bisher in Richtung Süden hatte. Kurz nachdem ich aus der Kabine vom Fußballspiel kam, bekam ich auch schon einen Anruf von Adrian, dass man sich früher trifft, weil sich auf der Hinfahrt noch ein Freund mit anschließen wollte. Also packte ich schnell die Sachen und machte mich auf den Weg Richtung Metz, wo ich dann einen Freund von Adrian aufgabelte und wir von dort dann zusammen Richtung Dijon fuhren, wo Adrian dann dazu stieß. Ich glaub es ging dann auch nur noch 200 Kilometer weiter, bis wir Lyon hinter uns hatten. Da ich ziemlich müde war hielten wir dann hinter Lyon das erste Mal an und schliefen ca. eine Stunde. Nachdem wir dann mit mehrfachen Pausen endlich am ersten See ankamen, beluden wir auch nur schnell die Boote und fuhren an eine Stelle, die uns eigentlich nicht so gefiel.

Adrian und ich entschieden uns, dass wir beide jeweils eine Rute noch rausfuhren, bevor wir tot auf die Liege fielen. Lange hielt der schlaf jedoch nicht an, denn nach knapp 3 Stunden lief der erste Fisch der Tour ab. Das ging ja schnell. Ich legte die Rute direkt mit ein paar 20 mm Smokey Jack von Spotted Fin vor einer Baumreihe ab. Solche Plätze sind immer erste Wahl für mich, denn dort versteckt sich immer die ein oder andere Überraschung drunter.

Am nächsten Morgen musste uns echt mal einer kneifen, denn zuerst dachte ich wir träumen. Laut Google Earth legte ein Camp ihre Ruten bis auf 700 Meter weit raus und das quer durch den See. Eins war klar, Sinn machte es nicht hier weiter zu angeln. Da sich Regen ankündigte, entschlossen wir noch eine Nacht da zu bleiben, um morgen dann im Trockenen einzupacken.

Horror kann ich euch nur sagen. Es war Mistral vom aller feinsten! Adrian kam in der Nacht noch zu mir und spannte die Bodenplane über mein Brolley, denn sonst wäre ich weggeflogen. Danke nochmal dafür Digga! Nachdem es morgens aufhörte zu regnen, konnten wir endlich unsere Boote wieder beladen und uns auf dem Weg machen zum nächsten See. Doch vorher gab es ein noch einen Geheimtipp von Adrian und wir bestellten an einem Pizzaautomaten Pizza, der auch noch Stella hieß, wie mein Hund.

Die war echt gut die Pizza! Es ist mit einer der schönsten Flecken auf dieser Erde, an dem wir nun unsere Heringe in den Boden schlagen konnten. Da ich mich ein wenig dort auskannte, beluden wir die Boote an einer Slip Station und fuhren keine 500 Meter weiter an einer Schilfbank entlang.

Da recht viel los war am See, hofften wir auf eine Stelle, wo es noch ein bisschen ruhiger war. Aber überall waren Camps! Wir fanden einen Platz, den wir uns dann mal vom Land anguckten und hatten ihn gefunden. Es war ein Paradis!

Wir hatten Schutz vor dem starken Wind, schatten vor der Sonne und Aktionen. Wir fühlten uns direkt wohl und bauten alles Ruckzuck auf.

Adrian und ich entschlossen uns draußen einen großen Futterplatz anzulegen und dort mit 2 Ruten zu fischen. Alle Ruten verteilten wir perfekt auf verschiedenen Tiefen und dort wo Features waren. Wir hatten eine Mauer, die unterwasser keine 10 Meter vom Ufer war und einige Kanten. Es war echt ein guter Spot. Da wir viel mit Krebsen zu tun hatten, entschloss ich mich auch noch vorher alle meine Köder mit Bait Care Mesh zu ummanteln. So ist es gegeben, das mein Bodenköder auch morgens noch komplett fängig auf dem Gewässergrund liegt.

Wir hatten jeden Morgen Aktion auf den Ruten, ob Wels oder Karpfen, doch eine Sache geht mir bis heute nicht aus dem Kopf raus. Ihr könnt mich für verrückt erklären, doch ich bin froh das Adrian es auch mitbekommen hat. Adrian verlor in der Nacht einen Fisch mit kompletter Montage, der auf dem Futterplatz weit draußen biss. In der selben Nacht lief dann meine Rute auf dem Futterplatz ab und es war genau ein und derselbe Fisch, denn es hing noch alles dran, außer das Blei von Adrian. Wie verrückt! Dem hat es wohl geschmeckt.

Es tat schon ein bisschen weh, als wir morgens den Platz verlassen mussten, um ans letzte Ziel zu fahren. Aber wenn man dann wieder den Namen Lac de Saint Cassien hört, ist einem alles egal. So langsam ist es schon wie ein zweites Zuhause für mich. Da ich einige Freunde dort unten habe, verbrachten wir den ersten Abend in der Brasserie am Cassien und ließen uns eine leckere Pizza von Damien machen. Auf dem Campingplatz trafen wir dann Fidn, der uns auch den Platz organisierte. Dank dir dafür Digga!

Da man morgens leider wie bei einem Forellenpuff der erste sein muss am See um eine gute Stelle zu kriegen, entschlossen wir erstmal auszuschlafen, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Da sehr viele Hindernisse Unterwasser auf uns warteten, montierte ich die 0,70mm Mono Shock Leader, um auf der sicheren Seite zu sein.

Adrian, der das erste Mal am Cassien war, war natürlich heiß drauf und wollte auch so schnell es geht ans Wasser. Da Kevin Ellis frei war, weiß der Teufel warum, setzen wir uns für die letzten Abendstunden auf den Platz, um wenigstens ein paar Stunden fischen zu können. Das Endresultat war dann 2 Fische für Adrian. So kann es doch mal anfangen! Entweder er liebt dich oder er hasst dich und Adrian liebte er. Am nächsten Morgen wollten wir dann ziemlich früh am See sein, doch anscheinend haben das andere auch mitbekommen und meinten noch früher da zu sein. Naja beim nächsten Mal sagt man einfach gar nichts, denn dann wird es nicht direkt nachgemacht von anderen. Da Adrian noch im Bus lag mit seiner Freundin und schlief, machte ich mich auf den Weg Richtung 2 Nordarmspitze.

Ich verteilte 2 meiner Ruten schön auf die Spitze des Ausläufers und am Anfang einer Bucht. Da Adrian ja verspätet am See ankam, verteilte er seine Ruten dann auch noch auf dem Ausläufer und eine tief in die Bucht hinten drin. Das Chaos war vorprogrammiert! Mit dem Regen kamen auch die Bisse. Es blitzte und donnerte, als Adrian mit krummer Rute am Ufer stand. Wir kamen aber nicht mit dem Boot raus, weil es einfach zu gefährlich war zu dem Zeitpunkt auf dem Wasser zu sein. Leider verlor Adrian den Fisch, doch das war der Startschuss von verrückten 60 Minuten. Die Fische sprangen wie bekloppt in der Bucht und wir zählten echt mindestens 10 Aufstiege in kürzester Zeit. Dann lief die Rute am Anfang der Bucht ab, doch da war ich mir 100% sicher, dass es ein Wels war, denn es kam nach einer gefühlten halben Stunde diese auffälligen Luftblasen hoch. Leider verlor ich diesmal den Fisch durch Ausschlitzen. Ich fuhr die Rute direkt wieder auf den Platz und kurz danach lief die Rute wieder ab. Dieses Mal jedoch hab ich den Kampf gegen den Wels gewonnen und packte die Rute schon mal in die Rutentasche. Plötzlich lief eine der Ruten ab, die auf den Ausläufer lag.

Der Fisch schwamm mir komplett durch die andere Schnur und verzog mir die Montage leider. Als wir den Schuppi landeten, lag die verzogene Rute einfach nur gegen mein Pod. Eigentlich lag die tot, denn ich hatte die direkt hinters Kraut gelegt. Als wir die Bilder machten, bemerkte ich plötzlich wie meine Rutenspitze anfing zu schlagen. Tatsächlich lief die Rute noch ab, obwohl die komplett verzogen war. Es hat nur leider zu lange gedauert, denn wir hatten es gar nicht mitbekommen, da die Rute ja nicht mehr auf dem Pod lag. Fuck sowas ist ärgerlich! Am letzten Tag unseres Trips entschlossen wir tief oben im Nordarm unser Glück zu probieren, da sehr viel Badebetrieb und Tretboote unterwegs waren. Doch es blieb leider ruhig, sodass wir den Urlaub am letzten Tag schön ausklingen lassen konnten.

Wie in jedem Trip gibt es Höhen und Tiefen, doch fürs erste Mal am Wasser hat alles echt gut geklappt. Danke für die Coole Zeit Adrian!

tight lines und immer am Ball bleiben!

Thomas

 

Weitere Bilder des Trips: 

Immer wieder schön, wenn die Weighsling am Morgen noch an die Erfolge in der Nacht erinnert.
Einfach eine atemberaubende Landschaft!
Es ist immer von Vorteil schon einige Rigs vorgebunden zu haben.
Schwere Undercover Rhomb Leads sind ein MUSS!
Ebenso wie gute Boilies.
Ziemlich neugierig!
Immer alles schnell griffbereit!
Chod Mono, Gina Haken und Clip Swivel Sleeves – einfach einfach, einfach gut!
Was für ein schöner langer Schuppi!
Wer kennt sie nicht?
Ohne Falte geht nix!

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