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EIN HERBSTMÄRCHEN AM CASSIEN!

EIN HERBSTMÄRCHEN AM CASSIEN!
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Nach seinem erfolgreichen Sommerurlaub in Südfrankreich, über den ihr hier auf der Seite ebenfalls einen Bericht findet, zog es Thomas Keutmann Ende Oktober wieder eine Woche in den Süden an den wohl bekanntesten See überhaupt – dem Lac de Saint Cassien. Über die Höhen und Tiefen und wie Thomas schlussendlich doch noch zu seinem Traumfisch kam, lest ihr in folgendem Bericht.

Es ist jedes Mal wieder ein schönes Gefühl am Ufer des Lac de Saint Cassien zu stehen.

Es erreichten mich fast täglich Mitteilungen von Bekannten, die ziemlich erfolgreich im Norden waren. Doch mich persönlich zieht es einfach Richtung Süden, da wo die Sonne scheint. Also ging es für mich Ende Oktober wieder 1 Woche Richtung Südfrankreich. Nachdem ich im Sommer schon ein paar Tage am Lac de Saint Cassien verbracht habe, beschloss ich mit einem guten Freund, dass wir im Herbst gemeinsam eine Woche lang am Cassien zusammen fischen. Gesagt getan!

Tag 1:

Ich erreichte morgens gegen 4 Uhr das Haus eines Kollegen, wo wir nur kurz mein unnötiges Tackle verstauten und machten uns dann auf den Weg zum Cassien. Lang war es nicht her, als ich das letzte Mal an der gleichen Stelle mein Boot zu Wasser ließ und es mit Tackle belud.  Nur dass ich es dieses Mal knapp 10 Meter weiter unten beladen musste. Der Cassien hatte nämlich sehr viel Wasser verloren, da es dieses Jahr sehr wenig geregnet hatte und viele Löschflugzeuge dort Wasser holen mussten, wegen den ganzen Waldbränden.

Der Cassien hat über das Jahr hinweg erstaunlich viel Wasser verloren.

Wir entschieden uns den ersten Tag auf „Kevin Ellis“ zu verbringen, da ich von der Autofahrt schon recht müde war. Zugute kam, dass der Spot keine 5 Minuten mit dem Boot erreichbar ist und wir so schneller agieren konnten. Einen Tag bevor ich meine Reise antrat, bereitete ich mein Montage zu Hause schon vor, sodass ich nur noch meine Rigs einhängen musste und die Ruten auf die Spots fahren konnte. Da ich bei meiner letzten Tour schon auf den Sha-Kira Haken setzte, vertraute ich dieses Mal wieder auf ihn. Mein Vorfach bestand zusätzlich aus dem MIKA Chod Mono in 25 lbs einem Tungsten Stopper und Clip Swivel Sleeves. Eine Kombination, der ich voll und ganz vertraue.

Simpel, robust und effizient! Und mit dem Braid Cutter und dem Knot Checker auch sehr schnell zu binden.

Ich verteilte alle Ruten in verschiedenen Tiefen und fütterte überall gut 2 Kilo Catalyst Boilies großflächig drauf. Nach einer Mütze schlaf ging es dann ab ins Boot, um einige Spots mit dem GPS gerät zu speichern. Ich suchte mir Stellen aus, wo der Übergang von weichem zu hartem Boden zu sehen war, außerdem noch Krautkanten und vor allem Plateaus, die sonst nicht sichtbar sind. Zoomt man jetzt auf 50 Kilometer raus auf dem GPS-Gerät, kann man allein durch GPS Punkte Umrisse des Cassien sehn.

Die Ufer glichen durch den niedrigen Wasserstand einer Mondlandschaft.

Da wir noch einkaufen mussten, beschlossen wir den ersten Tag etwas früher zu beenden, da die Geschäfte dort nicht wie bei uns bis 22 Uhr geöffnet sind. Nachdem wir uns am Abend gestärkt hatten und die Montagen wieder vorbereitet hatten, entschieden wir uns noch mal in Richtung See zu fahren, um 1-2 Stellen zu befüttern.

Tag 2:

Nach dem ganze Prozedere wie Boot beladen und zur Stelle fahren, ging es endlich wieder los und wir fuhren alle Ruten auf die vorgefütterten Plätze.

Wir beschränkten uns auf das Notwendigste, um keine Zeit zu verlieren.

Schon nach 1 Stunde lief meine Rute auf der Straße ab und ich sprang schnell ins Boot, um den Fisch vom Boot aus zu drillen. Doch ich konnte gar nicht so schnell den Motor runterklappen, da merkte ich schon, wie der Fisch ausstieg. FUCK… erste Aktion und direkt verhauen. Nachdem ich die Montage reingekurbelt habe, bemerkte ich, dass das Vorfach und ein Teil der MIKA Mono Shock Leader voller Schleim war. Ein Zeichen, dass es ein Wels war. Zumindest war der Ärger nicht mehr so groß, da es kein Karpfen war. Also hieß es Mund abwischen und die Rute schnell wieder zurück an ihren Platz.

Mit hellen Pop-Ups brachte ich optische Reize zu meinem Köder und schützte den Boilie mit einem Mesh Material vor Krebsen und Katzenwelsen.

Es war die letzte Aktion, die wir hatten. Den restlichen Tag verbrachten wir bei knapp 25 Grad in der Sonne um uns zu bräunen. Gegen Mittag fuhren wir dann Richtung Zentrum des Sees und suchten nach Aktivität. Wir sahen 2 Fische springen und entschieden uns am dritten Tag direkt im Zentrum aufzubauen.

Während über Deutschland Schlechtwetterfronten zogen, ließen wir uns die Sonne auf die Haut scheinen.

Tag 3:

Am dritten Morgen war es echt unheimlich kalt morgens und das Rausfahren der Ruten bei dichtem Nebel hat auch nicht ganz so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Ziemlich angepisst wartete ich die morgendliche Zeit ab, bis der Nebel sich auflöste, wobei mein Kollege Damien, für den das Ganze ein Heimspiel war, schon auf dem Stuhl saß und anfing zu frühstücken, als ich die erste Rute fuhr. Es war echt ärgerlich! Jetzt steht man schon so früh auf und man bekommt die Ruten nicht raus, weil der Nebel so krass war, dass man seine eigene Hand kaum sehen konnte. Die alte Straße, sowie die Brücke Unterwasser setzte ich unter Futter und befischte diese jeweils mit einer Rute. Eine Rute fischte ich direkt vor meinen Füßen hinter dem Kraut und die andere in einer Bucht. Bei der letzten Rute, die ich in eine ruhige Bucht fuhr, fiel mir direkt was im flachen Teil auf. Der Boden war aufgewühlt! Ich überlegte nicht lange und setzte die Bucht komplett unter Futter. Knapp 5 Kilo Spotted Fin Catalyst Boilies versanken auf den Grunde des Cassien. Eine sehr gute Entscheidung, denn dort wartete etwas auf mich, was richtig Hunger hatte.

25 Grad in der Sonne!

Nachdem die Sonne aufging und wir die langen Klamotten endlich gegen kurze Shirts tauschen konnten, rumste es ordentlich in der besagten Bucht. Da ich keinen ganzen Einblick hatte, sah ich nur nach kurzer Zeit die Wellen, die aus der Bucht raus kamen. In den Abendstunden entschied ich mich doch noch den Rest der Boilies dort zu füttern, wobei ich dieses Mal den flacheren Bereich der Bucht fütterte. Schnell kurbelten wir die Ruten rein und das gleiche Prozedere wie die Tage zuvor stand bevor. Boot beladen, zur Slip Stelle moven, Boot ausladen und aufs Dach spannen. Da die Zeit zum Fischen ziemlich kurz ist, konnten wir abends zu Hause gemütlich Kochen und uns noch den einen oder anderen Film reinziehen. Wir setzten alles auf eine Karte und hofften am letzten Tag zum Erfolg zu kommen.

Herrliches Wetter und wunderschöne Landschaften, wenn da kein Urlaubsfeeling aufkommt…

Tag 4:

Wir starteten den Tag noch motivierter und begannen die Ruten kurz, nachdem das Angeln legal ist, auf die Spots zu fahren. Meine erste Rute, die ich fuhr, war ganz klar die in der Bucht, damit die Jungs dort hoffentlich ich Ruhe essen konnten. Alles lief perfekt. Alle Ruten lagen und wir konnten frühstücken.

Nachdem die Sonne die dichten Nebelschwaden verdrängte, ging es los!

Die ersten Sonnenstrahlen verdrängten den kühlen Nebel und schienen nun komplett auf die Bucht drauf. Es war wie der ON-Knopf. PIIIIEEEPPPP!! Ein Geräusch, eine Reaktion und der Kampf konnte beginnen. Zusammen mit Damien sprangen wir ins Boot rein und ruderten dem Fisch entgegen. Nach kurzem Drill hing der Fisch jedoch fest. Glaubt es mir, in der Situation hätte ich kotzen können. Ich hätte heulen können. Wie ein Idiot saß ich in dem Boot und guckte verzweifelt nach oben und schrie einfach drauf los. So wie es aussah, hing der Fisch in einer Wurzel fest, wovon es einige dort gibt. Damien nahm sich die Schnur und fühlte, ob der Fisch noch dran war. In kreisförmigen Bewegungen probierte er die Schnur von der Wurzel zu befreien, was ihm sogar gelang. Ich spürte den Fisch wieder und ohne Druck ging es weiter, bis wir direkt über dem Fisch waren. Ab dann ging es los. Meine Beine zitterten und alles was ich hoffte und wollte war nur das Eine, bitte lass nichts Weiteres passieren. Nachdem Damien den Fisch ein erstes Mal sah und kurz lächelte und dabei „Big One“ sagte, war es komplett vorbei. Erst im zweiten Anlauf gelang es Damien die Maschen über meinen ersten ü20 Kilo Cassien Karpfen zu schließen.

Ein absoluter Traumfisch!

Pure Freude kam auf und wir fielen uns in die Arme und waren überaus glücklich, dass es am Ende noch geklappt hatte. Dank des robusten MIKA Mono Shock Leader und dem guten Sitz vom Sha-Kira Haken gelang es mir über kurze Komplikationen einen Traumfisch zu fangen. Einfach Hammer, dass es noch am letzten Tag geklappt hatte. Die Taktik mit dem großen Futterplatz ging genauso auf, wie bei meinem Sommer Frankreich Trip, wo es mir gelang am ersten Tag direkt einen 26 Kilo Fisch zu fangen. Nachdem ich Jukke und andere Kollegen von der guten Nachricht berichtete, war es Zeit für die Bacardi Cola Mischung, die wir uns zusammen mischten. Gegen Abend als es langsam anfing dunkel zu werden, beluden wir schon mal langsam die Boote und nahmen insgeheim schon mal Abschied. Doch einer wollte uns da ein Strich durch die Rechnung machen. Es war die Rute, die direkt vor den Füßen ablief. Quasi im letzten Licht stand ich zum wiederholten Male mit krummer Rute am Ufer und drillte. Dieses Mal gelang es mir jedoch ohne irgendein Hindernis den Fisch vom Land aus zu drillen und zu landen.

Mein zweiter Fisch am letzten Tag – was für ein gelungener Trip!

2 Fische am letzten Tag … mehr geht nicht! Ich wusste, dass es schwer werden konnte, doch den Trip platzen lassen kam nicht in Frage. Man muss sich auch schweren Bedingungen stellen!

Das ständige frühe Aufstehen und Abbauen zehrt schon an den Nerven, doch was tut man nicht alles, um am Ende mit einem breiten Grinsen die Heimfahrt anzutreten.

Positiv kann ich auf die Session und das gesamte Jahr zurückblicken, in dem sich für mich anglerisch sehr viel verändert hat. Nun freue ich mich auf die bevorstehende Messesaison!

Falls Ihr Fragen oder Anregungen habt, stellt sie mir ruhig auf den kommenden Messen am Mika Stand!

Lieben Gruß Tomsen

Hier noch ein paar weitere Impressionen von diesem Trip!

 

(1921)

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