MOHN MOOD
Jakob hat nicht die Zeit, um sich nach vermeintlich gutem Wetter zu richten und nur dann ans Wasser zu fahren, wenn die Erfolgsaussichten am höchsten sind. Er passt seine Angelei ganz einfach den Wetterbedingungen an, um trotzdem zum Erfolg zu gelangen.
Schönwetterperioden in der ersten Hälfte des Jahres kommen oftmals mit einem herben Beigeschmack einher. Hochdruckphasen. Bekanntlich sind die Fangvoraussetzungen dann nicht die Besten. Trotzdem ist es mir nicht immer möglich mich nach „guten“ Bedingungen zu richten und dann fischen zu gehen, wenn das Wetter passt. Nein – im Gegenteil. Oftmals sind die Bedingungen in meiner, oft nur kurzen Angelzeit, beeinflusst von Schule und Anderem, alles andere als perfekt.
Dieses Szenario erlebte ich einmal wieder am langen Wochenende zu Christi Himmelfahrt. Trotz 4 schulfreien Tagen bot sich mir nur eine Nacht und ein Vormittag zum Fischen. Dazu pendelte der Luftdruck die ganze Zeit zwischen 1025 und 1030 hPa.
Um trotzdem den einen oder anderen Biss zu bekommen, versuche ich in solchen Situationen taktisch gut und so effizient wie möglich vorzugehen. Auch wenn die Bissfrequenz bei Hochdruck oftmals rapide abnimmt, sind meiner Erfahrung nach vor allem in den flachen Uferregionen immer noch Fische unterwegs, welche auch hin und wieder etwas fressen.
Um genau diese Fische abzupassen setze ich auf die sehr auffälligen Badger-Blues an schnell hakenden Rigs wie dem Multi-Rig, gebunden mit Mussel Care Skin und einem 6er Sha-Kira.
Als ich in den Abendstunden am Wasser ankam, lies ich mir mit dem Auslegen der Ruten Zeit. Aus mehreren vergangenen Sessions an diesem verkrauteten und verholzten See wusste ich, dass die Bisse in den Morgen- und Vormittagsstunden zu erwarten sind.
Zuerst wurde mein sporadisches Lager, nur aus einer Liege bestehend, aufgebaut. Danach ein leichtes Abendessen gekocht und im Anschluss die Ruten gerichtet. Beide Ruten legte ich im seichten Uferwasser ab. Die erste dicht vor Totholz auf einem Kiesfleck, die zweite am gegenüberliegenden Ufer mitten in den Fadenalgen. Da Bäume das Werfen verhinderten, wurde die Rute kurzerhand in der einsetzenden Dunkelheit raus geschnorchelt.
Das Beifutter hielt ich auf beiden Ruten gering aber sehr attraktiv und hochwertig. In diesem Fall bestehend aus einigen Liva-Boilies und etwas GLM Tough-Dough.
Die Nacht verlief wie erwartet. Bis in die frühen Morgenstunden tat sich nichts. Erst kurz bevor die Morgendämmerung eintrat, bekam ich auf die Rute in den Fadenalgen einen Biss. Wegen der mäßigen Gegenwehr spekulierte ich auf einen kleinen Fisch, doch staunte nicht schlecht, als in den Maschen ein nussbrauner Halbzeiler mit zwölf Kilo landete. Um von der morgendlichen Beißzeit nichts zu verpassen, schwamm ich die Rute direkt wieder raus. Natürlich so leise wie möglich. Und konnte tatsächlich nach 15 Minuten direkt den nächsten, deutlich kleineren, Spiegler landen.
Bis zu diesem Punkt war meine Rechnung schon voll aufgegangen. Wenn jetzt noch etwas kommen sollte, war es Bonus. Als hätte ich es gerochen piepte die Sounderbox beim Kaffeé kochen zweimal auf. Ich quittierte das mit einem Vollsprint Richtung Totholzrute. Um den Karpfen keine Chance zu lassen, drehte ich hier die Bremse komplett zu und sicherte die Rute zusätzlich mit einem Expander. Der Drill gestaltete sich so kurz wie brutal. Rute hoch, Kescher drunter, 15 kg Fisch im Netz. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Auch die Fotosession während der immer höher kletternden Sonne machte riesig Spaß und lies mich einmal wieder erkennen, dass mein Vorgehen goldrichtig gewesen ist.
So Long Jakko
(1218)
Petri zu den schönen Fischen!
Aber allein wegen der traumhaften Landschaft wird sich das Angeln dort schon gelohnt haben! 🙂
Liebe Grüße aus Tirol,
Martin
Sehr schöner Beitrag, top Fische.
Liva-Boilies hmm werd ich mal im Auge behalten.
Grüße aus NRW,
Marc