Mit gedämpftem Teig auf Winterkarpfen
Obwohl laut Kalender eigentlich der Frühling langsam Einzug halten sollte, fallen die Temperaturen erneut und in einigen Regionen Deutschlands fällt sogar schon wieder Schnee. Passend dazu versorgt uns Teamangler Christian mit einem heißen Tipp, um träge Kaltwasserkarpfen an den Haken zu bekommen.
In der kalten Jahreszeit verhalten sich unsere Zielfische eher passiv und die Nahrungsaufnahme wird dem geringen Energiebedarf angepasst. Ich füttere daher nur sehr geringe Mengen und setze eher auf die hohe Attraktivität des Hakenköders. Über die Fängigkeit von kleinen, sehr auffälligen Pop Ups wie den MP-Baits Pop Ups in 10mm ist schon viel geschrieben worden, aber es gibt Gewässer wo Bodenköder einfach besser funktionieren. Neben Naturködern und kleinen Boilies setze ich im Winter auf Teigkugeln, die ich zur besseren Haltbarkeit kurz über Wasserdampf dämpfe. Dadurch kann ich das Auflöseverhalten steuern und hochwasserlössliche Zusätze wie Betain oder GLM zusetzen, die bei der konventionellen Boilieherstellung zu großen Teilen mit dem Kochwasser ausgekippt werden.
Durch die hohe Passivität der Fische macht es Sinn die Fische zu suchen. Dazu werfe ich häufig aus und beködere vor jedem Auswerfen neu. Da ich den Köder nur für einen relativ kurzen Zeitraum im Wasser lasse, ist kein langes Dämpfen notwendig. Den „Nachtköder“ dämpfe ich natürlich entsprechend länger.
Das Rig:
Man bindet einen einfachen knotenlosen Knoten und an Stelle einer Schlaufe knotet man eine MP Stay Put Spirale. Um das Vorfachmaterial abzusenken, fädele ich ein MIKA Tungsten Stops Rig Weight auf das Vorfach. Man kann entweder auf die fertige Paste eines bekannten Herstellers zurückgreifen oder einfach seinen Lieblingsmix mit einem Ei anmmischen. Da es sich um einen besonders attraktiven Köder handeln soll, spare ich nicht an den Attraktoren (Leberextrakt, GLM, Betain, Fischprotein usw.). Die Kosten für die relativ teuren Zutaten halten sich bei der geringen Menge in Grenzen.
Ich ummantele die Spirale mit dem Teig und halte sie in den Dampf eines Kessels oder eines Wasserkochers. Achtet hierbei auf eure Finger (bei Verbrühungen sofort mit kaltem Wasser kühlen)! Je nach Mix-Zusammenstellung und gewünschtem Härtegrad halte ich den Teig für ein paar Sekunden oder Minuten in den Wasserdampf. Ich lasse die Teigkugel kurz abkühlen und prüfe die Konsistenz. Im Idealfall werfe ich nur wenige Minuten später die frisch gegarte Teigkugel aus. Der Unterschied ist so ähnlich wie bei frischem oder altem Gebäck. Natürlich schmeckt das Brot noch nach drei Tagen, aber frisch vom Bäcker schmeckt es doch wesentlich besser. Damit sind wir auch schon beim wichtigsten Punkt der Winterangelei: spart nicht an eurer Verpflegung und macht es euch im Zelt gemütlich!
Muntere Kaltwasserkarpfen wünscht euch
Christian
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